Donnerstag, 29. September 2016

Wirtschaft ist kein Kaffeesatzlesen

Im Rahmen der Themenwoche bekamen die Schülerinnen und Schüler der dritten Maturitätsklassen der Kantonsschule Frauenfeld die Möglichkeit, eine Woche lang in die Haut eines Geschäftsführungsmitglieds zu schlüpfen. Drei Gruppen konkurrierten in einer virtuellen Simulation um Marktanteile im Kaffeemaschinengeschäft.


In einem Sitzungszimmer des Hauptsitzes von “Bernina“ in Steckborn wird ausnahmsweise nicht über Nähmaschinen gesprochen, sondern über Kaffeemaschinen. Denn dort findet dieses Jahr die Wirtschaftswoche der Kantonsschule Frauenfeld statt, welche von der Industrie- und Handelskammer Thurgau organisiert und mit Hilfe der Ernst Schmidheiny Stiftung realisiert wurde.
Die Teilnehmenden wurden in drei kleinere Gruppen unterteilt, von denen jede Gruppe eine Kaffeemaschinenherstellerfirma übernahm. Als solche kämpfen sie um Marktanteile. Jeden Morgen versammeln sich die Vorstände in ihren Sitzungszimmern und besprechen den Geschäftsbericht des letzten Jahres, welcher dem letzten Tag entspricht. Jetzt geht es Schlag auf Schlag, innerhalb einer Stunde müssen alle Entscheidungen des Geschäftsjahres getroffen werden. Da bleibt keine Zeit für lange Diskussionen: Expandieren wir ins Ausland? Versuchen wir den Preis des Bundesamtes für Umwelt zu gewinnen? Müssen wir Leute entlassen? Solche und viele weitere Fragen müssen geklärt werden.
Da kann es schon einmal passieren, dass man die Kaffeemaschinen aus Versehen unter den Produktionskosten verkauft.

Jeder sucht sich seine Nische
„Jedes Unternehmen setzt auf eine individuelle Strategie, so setzten wir von De Mocca auf eine möglichst hohe Qualität für anspruchsvolle Kunden“, erklärt Jovin Labhart, Chief Communications Officer von De Mocca. Seine Firma schreibt Gewinne, dafür ist der Absatz eher tief. Das wollen sie durch eine Expansion im Ausland ändern, ob dies klappen wird, ist fraglich.


 Geschäftsleitung von Xpresso

Die „Geschäftsleute“ müssen sich jeden Tag solchen Herausforderungen stellen. „Es ist spannend, nicht immer nur die Theorie, sondern auch einmal die Praxis zu sehen,“ sagt Harrison Kremo. Geschäftsführungstheorie sei halt nur begrenzt praktisch anwendbar und man müsse auch seinen eigenen Weg finden.

Am Ende der Woche, was auch dem Ende des fünften Geschäftsjahres entspricht, wird das Ganze ausgewertet. Wie erfolgreich die Jungunternehmer sein werden, ist noch offen, aber dass sie etwas gelernt haben, ist jetzt schon klar.


Briefing zur allgemeinen weltwirtschaftlichen Lage


Dejan Sajlovic, 4mb; Silvan Brunner, 4mb



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