Wirtschaft
ist kein Kaffeesatzlesen
Im Rahmen der
Themenwoche bekamen die Schülerinnen und Schüler der dritten Maturitätsklassen
der Kantonsschule Frauenfeld die Möglichkeit, eine Woche lang in die Haut eines
Geschäftsführungsmitglieds zu schlüpfen. Drei Gruppen konkurrierten in einer
virtuellen Simulation um Marktanteile im Kaffeemaschinengeschäft.
In einem Sitzungszimmer des Hauptsitzes von “Bernina“ in Steckborn wird
ausnahmsweise nicht über Nähmaschinen gesprochen, sondern über Kaffeemaschinen.
Denn dort findet dieses Jahr die Wirtschaftswoche der Kantonsschule Frauenfeld
statt, welche von der Industrie- und Handelskammer Thurgau organisiert und mit
Hilfe der Ernst Schmidheiny Stiftung realisiert wurde.
Die Teilnehmenden wurden in drei kleinere Gruppen unterteilt, von denen
jede Gruppe eine Kaffeemaschinenherstellerfirma übernahm. Als solche kämpfen
sie um Marktanteile. Jeden Morgen versammeln sich die Vorstände in ihren
Sitzungszimmern und besprechen den Geschäftsbericht des letzten Jahres, welcher
dem letzten Tag entspricht. Jetzt geht es Schlag auf Schlag, innerhalb einer
Stunde müssen alle Entscheidungen des Geschäftsjahres getroffen werden. Da
bleibt keine Zeit für lange Diskussionen: Expandieren wir ins Ausland?
Versuchen wir den Preis des Bundesamtes für Umwelt zu gewinnen? Müssen wir
Leute entlassen? Solche und viele weitere Fragen müssen geklärt werden.
Da kann es schon einmal passieren, dass man die Kaffeemaschinen aus Versehen
unter den Produktionskosten verkauft.
Jeder
sucht sich seine Nische
„Jedes Unternehmen setzt auf eine individuelle Strategie, so setzten wir
von De Mocca auf eine möglichst hohe Qualität für anspruchsvolle Kunden“,
erklärt Jovin Labhart, Chief Communications Officer von De Mocca. Seine Firma
schreibt Gewinne, dafür ist der Absatz eher tief. Das wollen sie durch eine Expansion
im Ausland ändern, ob dies klappen wird, ist fraglich.
Geschäftsleitung von Xpresso
Die „Geschäftsleute“ müssen sich jeden Tag solchen Herausforderungen
stellen. „Es ist spannend, nicht immer nur die Theorie, sondern auch einmal die
Praxis zu sehen,“ sagt Harrison Kremo. Geschäftsführungstheorie sei halt nur
begrenzt praktisch anwendbar und man müsse auch seinen eigenen Weg finden.
Am Ende der Woche, was auch dem Ende des fünften Geschäftsjahres entspricht,
wird das Ganze ausgewertet. Wie erfolgreich die Jungunternehmer sein werden,
ist noch offen, aber dass sie etwas gelernt haben, ist jetzt schon klar.
Briefing zur allgemeinen weltwirtschaftlichen Lage
Dejan Sajlovic, 4mb; Silvan Brunner, 4mb
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